Die Low-Five-Strategie halte ich für eine der wenigen sinnvollen Strategien im Bereich des Aktieninvestments. Ich hab die Strategie im dem Artikel „Dividendenstrategie: Low-Five“ beschrieben und auch begründet, warum diese Strategie funktioniert.
Noch einmal kurz: Bei der Low-Five-Strategie sucht man sich innerhalb eines freigewählten Index (DAX, EuroStoxx, Dow Jones, MDAX…) die zehn Aktien mit der höchsten Dividendenrendite heraus. Von diesen kauft man diejenigen fünf Aktien mit den den niedrigsten Kursen. Nach genau einem Jahr führt man dieses Auswahlverfahren erneut durch und tauscht die Aktien entsprechend aus.
Als Grundlage für das Auswahlverfahren kann man die Tabellen von MyDividends verwenden.
Als schauen wir mal wer heute aus dem DAX die zu den zehn Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite zählt:
Name: Kurs: Dividende Dividendenrendite:
Münchener Rück 205,85 7,25 4,36
E.ON 14,48 0,60 4,35
Allianz 169,50 5,30 4,23
Deutsche Telekom 17,60 0,50 3,81
Deutsche Börse 80,15 2,10 3,79
RWE 25,06 1,00 3,48
BASF 95,89 2,70 3,21
Daimler AG 88,17 2,25 3,19
Siemens 103,65 3,00 3,03
BMW AG 116,25 2,60 2,95
So, das sind derzeit die zehn Aktien des DAX mit den höchsten Dividendenrenditen. Hiervon suchst du dir jetzt die Aktien mit den niedrigsten Kursen aus.
Das wären:
E.ON 14,48 0,60 4,35
Deutsche Telekom 17,60 0,50 3,81
RWE 25,06 1,00 3,48
Deutsche Börse 80,15 2,10 3,79
Daimler AG 88,17 2,25 3,19
Dies sind die Low Five für April für 2015.
Ich muss natürlich darauf hinweisen, dass auch die Low-Five-Strategie nicht frei von Risiken ist. Es empfiehlt sich daher auch weitere Dividendenaktien zu halten. Die Low-Five-Aktien sollten höchstens 30% des Gesamtanlagenvermögens ausmachen.
Hallo,
ich denke, das ist eine zu langfristige Strategie. Aber mal eine Frage an die Profis. Ich habe hier …
http://www.dividendeninfo.de/index.php?content=strategien
… unter “Derivatstrategie” (ist ganz unten) gelesen das man auf den Dividendenabschlag spekulieren kann. Ist das so möglich? Macht das Sinn?
Hallo Karl,
mit Derivaten kenne ich mich nicht wirklich aus. Auch kannte ich die Derivatestrategie bisher nicht. Die vorgestellte Strategie klingt zwar logisch und könnte grundsätzlich funktionieren, aber bei Hebelprodukten bin ich skeptisch. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes eintreten das den Kurs der jeweiligen Aktie nach oben treibt. Unvorhergesehenes kann zwar immer passieren, aber bei einem Hebelprodukt kann das richtig böse Folgen haben. Kommt aber natürlich auch auf den Hebel an.
Man muss auch eventuelle Gebühren bei Kauf und Verkauf berücksichtigen, die den Gewinn letztendlich noch schmälern.
Ich denke, wenn man risikobereit ist, kann das Ganze funktionieren. Die offene Frage ist natürlich, wie groß letztendlich die Wahrscheinlichkeit ist Verluste zu machen bzw. wie groß diese dann wären.
Gruß
Sascha
Hallo Sascha,
die Risiken die Hebelprodukte bergen, hat man immer wenn man damit arbeitet. Aber nur mit einem Hebelprodukt kann man auf einen fallenden Kurs setzen. Aktien können das einfach nicht. Es bleibt also nur der Weg über das Hebelprodukt.
Die sich stellende Frage ist: Wie zuverlässig ist der Dividendenabschlag?
Gruß,
Karl
Hallo Karl,
Der Dividendenabschlag wird nicht „aktiv“ von irgendjemanden durchgeführt, sondern der Kurs einer Aktie nach Ausschüttung der Dividende ergibt sich auch weiterhin durch Angebot und Nachfrage. Und in der Regel sind Anleger nicht bereit nach der Ausschüttung den gleichen Preis wie vor der Ausschüttung zu bezahlen, sondern -entsprechend der Dividende- weniger, da diese ja schon raus ist. Dadurch sinkt die Nachfrage, was zu einer Reduzierung des Preises (Kurs) für die Aktie führt. Dieser Vorgang kann man als recht zuverlässig ansehen.
Aber: Es kann auch sein, dass in dem Zeitraum, in dem man über ein Hebelprodukt in die Aktie investiert ist, ein Ereignis (z.B. eine positive Nachricht über künftige Gewinnsteigerungen) eintritt, dass die Nachfrage nach dem entsprechenden Wertpapier erhöht. Dies kann dazu führen, dass der „Dividendenabschlag“ geringer ausfällt, oder der Kurs der Aktie nach der Dividendenausschüttung sogar höher ist.
Daher kann ich deine Frage leider nur mit einem „nicht ganz zuverlässig“ oder mit einem „zuverlässig, wenn keine anderen Ereignisse eintreten, die Auswirkungen auf den Kurs haben“ beantworten.
Gruß
Sascha